Resilienz -Teil 2-

„Die 5 Eigenschaften der Resilienz“, aus dem Vortrag von Dipl. Psychologe Hassan El Khomri beim 35. Gesundheitstreff 

Nach der allgemeinen Einführung zum Begriff Resilienz ( Siehe Teil 1 ) erläuterte Dipl. Psychologe Hassan El Khomri beim 35.Gesundheitstreff die 5 Eigenschaften der Resilienz.

1. Positive Selbstwahrnehmung

Im Alltag konzentrieren wir uns oft auf das Negative und lassen das überwiegend Positive außer acht. Dieses Verhalten ist erlernt, d.h. nicht genetisch vorbestimmt, sondern über die Erziehung und Erfahrungen antrainiert. Insgesamt ist unsere Gesellschaft in dieser Hinsicht geprägt, denn Gutes ist selten eine Nachricht, Katastrophen jedoch immer.

Es gilt sich bewusst zu machen, dass tatsächlich sehr oft das Positive deutlich überwiegt und das Negative meist überbewertet ist. Resiliente Menschen sind in der Lage diesen Zusammenhang zu erkennen und zu nutzen.

2. Hohe Selbstwirksamkeit

Hohe Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung auch schwierige Situationen aus eigener Kraft bewältigen zu können. Es ist das Gefühl die Situation unter Kontrolle und immer einen Spielraum zu haben, etwas zu verändern.

Wirklich ausweglose Situationen gibt es eher selten, durch ruhiges Nachdenken ergeben sich meist gute Lösungen. Im Zweifel kann externer Rat helfen diese zu finden.

3. Selbststeuerung / Selbstkontrolle

Es geht um die Beherrschung der eigenen Handlungen und Äußerungen. Dazu gehört verlässlich zu seinen Aussagen zu stehen. Damit einher geht das Thema Beharrlichkeit und Ausdauer. Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann halte ich mich auch daran. In Studien konnte nachgewiesen werden das Selbstkontrolle, Gewissenhaftigkeit und Ausdauer mit späteren Merkmalen Gesundheit, Wohlstand und Zufriedenheit zusammenhängen.

Hassan El Khomri nennt das Beispiel Sport: „Jeder weiß, dass es gut wäre Sport zu treiben. Die diejenigen die es aufgrund ihrer Selbstkontrolle schaffen, erlangen dann auch den gesundheitlichen Vorteil.“

4. Selbstregulation / Selbstberuhigung

Selbstregulation ist die Fähigkeit die eigenen Gefühle zu kontrollieren und zu steuern. Ganz und gar nicht geht es darum Gefühle zu unterdrücken, sondern Gefühle zuzulassen, zu erleben, aber auch selbst zu regulieren. Resiliente Menschen lassen sich nicht von ihren Gefühlen überwältigen und sind in der Lage zur Selbstberuhigung.

5. Sozial kompetent unterwegs sein

Es gilt soziale Situationen richtig einzuschätzen und angemessen darauf zu reagieren. Mit dem Leben in der Gruppe zurecht zu kommen. Dazu gehört die Gefühle der Mitmenschen wahr zu nehmen und darauf einzugehen. Eine sichere Beziehung zu Eltern und Partnern ist wichtig für die Sozialkompetenz und schützt aktiv vor psychischen Krankheiten.

Alle Resilienz-Eigenschaften sind im Alltag trainierbar. Resilienz ist erlebbar / erlernbar ein Ergebnis der Erziehung und Erfahrung. Hassan EL Khomri sagt „Menschen sind dafür nie zu alt, denn die Lernfähigkeit hält bis zum letzten Atemzug an.“. „Resilient werden heißt: Lernen sich selbst zu sein!“

Welche Lernmethoden und -maßnahmen Hassan EL Khomri uns mit auf den Weg gegeben hat, lesen Sie in Teil 3 (nächste Woche auf diesem Blog) des Berichts.

Hier geht es zu Teil 1: Resilienz -Teil 1-