Smart branding – Lasern für den Umweltschutz

Wer hat sich nicht schon gewundert, warum ausgerechnet das Gemüse und Obst in Bioqualtität im herkömmlichen Lebensmittel-Discounter in einer Plastikverpackung angeboten wird, während das konventionell angebotene, ohne Extraverpackung in den Läden liegt?

Grund dafür ist, dass das Gesetz vorschreibt, dass konventionelles Obst und Gemüse von dem aus biologischen Anbau einwandfrei zu unterscheiden ist. Da aber weitaus größere Mengen konventionell verkauft werden, ist die Verpackung und damit die genaue Kennzeichnung des Biogemüses, das kleinere Übel.

Doch gerade Käufer von Bioprodukten wählen oft bewusster und lehnen diese zusätzliche Verpackung eher ab.

Abhilfe verspricht da „Smart branding“ oder „Nature branding“, wo mit Hilfe eines Niedrig-Energie CO2 Lasers die Schale der Früchte nur punktuell erhitzt wird. Dabei werden die Farbpigmente an der entsprechenden Stelle verdampft und so können sie mit sehr präziser Schrift gekennzeichnet werden.

Dieses Verfahren gibt es in Australien und Neuseeland bereits seit 2009 und auch in den USA ist es weit verbreitet und wird als unbedenklich eingestuft.

2013 hat die EU zugestimmt, dass auch hierzulande Obst und Gemüse direkt mit dem Laser gekennzeichnet werden dürfen. Beim Lasern werden weder Geschmack noch Geruch negativ beeinflusst. Untersuchungen haben zwischenzeitlich auch ergeben, dass durch diese Kennzeichnung die Ware genauso lange haltbar bleibt, weil Bakterien keine größeren Chancen haben.

Dieses schonende Beschriftungsverfahren hat neben der enormen Einsparung von Energie und Verpackungsmaterial auch den Vorteil, dass sie auf den Früchten sehr haltbar sind und sich nicht wie Etiketten leicht ablösen. Außerdem können auch staubige, nasse und rauhe Oberflächen gut lesbar und präzise beschriftet werden. Da stoßen Etiketten oft an ihre Grenzen. Es wäre sogar die Aufbringung von QR-Codes möglich, wodurch man die genaue Herkunft der Ware nachverfolgen könnte.

Diese Laserbeschriftung ist auch sehr variabel und kann leicht angepasst werden, im Gegensatz zu Stempeln, die sich leicht abnutzen und zusätzlich auch noch Tinte benötigen.

Zusätzlicher positiver Effekt für den Verbraucher: Jetzt liegen die Früchte wieder einzeln im Regal und man muss nicht direkt eine größere abgepackte Menge im Netz oder in Folie kaufen.

Seit etwa Mitte 2018 haben sich große Handelsketten wie REWE oder EDEKA dem Thema „nature branding“ angenommen und seither wird die Angebotspalette ständig erweitert. Insbesondere Früchte, wo die Schale nicht mit verzehrt wird, eignen sich besonders gut für die neue Art der Kennzeichnung.

Zusammengefasst ergeben sich für Verbraucher und Hersteller folgende Vorteile:

  • langfristig kostengünstig, da die Beschriftung mit Laser keine weiteren Verbrauchsmaterialien wie Tinte oder Etiketten benötigt
  • Energiesparend – Verpackungen und Aufkleber entfallen
  • gut lesbare Kennzeichnung, da sehr präzise Beschriftungen angebracht werden können
  • haltbare Beschriftung – Etiketten haften auf rauhen, nassen oder staubigen Schalen nicht und fallen beim Transport leicht ab.
  • schonendes Beschriftungsverfahren , die Früchte werden nicht beschädigt
  • Keine künstlichen Rückstände (Tinte, Kleber oder Weichmacher) auf der Ware
  • flexibel: variable Kennzeichnung möglich
  • erweitertes Potential: QR-Codes ermöglichen Zusatz-Informationen
  • Früchte können wieder einzel erworben werden
  • umweltschonend, da große Mengen an Umverpackungen gespart werden können.

Wir Verbraucher haben es in der Hand, denn nur wenn das Angebot Akzeptanz bei den Kunden findet, wird die Produktpalette erweitert werden.