Warum und wie sich unser Körper beim Laufen aufheizt haben wir schon im Artikel „Warum wir heißlaufen“ beschrieben.
Wenn aufgrund von Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit schwitzen alleine nicht reicht, kann man weitere Kühlungsmaßnahmen ergreifen:
Wenig Funktionskleidung
Im ersten Schritt heißt das nicht zu warm anziehen. Faustregel, wer am Start leicht friert ist für den Lauf richtig angezogen. Desweiteren sollte man Funktionskleidung wählen, die den Schweiß und damit auch eine Menge Wärme vom Körper weg transportiert. Im Sommer zeigt man möglichst viel Haut und damit viel Verdunstungsfläche. Und trägt leichte, dünne und helle Kleidung die die Verdunstung nicht behindert und die Sonneneinstrahlung verringern.
Kühlen mit Eis
Schwitzen ist die wichtigste und natürlichste Kühlungstechnik des Körpers beim Laufen. Aber je nach Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit ist der Effekt eingeschränkt. Zusätzliche Kühltechniken sind dann hilfreich. Effektiv ist die Kühlung mit Eis, z.B. eine Eisweste.
Hat man keine Eisweste, so kann man Eis auf dem Kopf (unter die Kappe) oder in den Nacken legen. Auch an den Handgelenken ist Eis sehr hilfreich.
Aber wer hat beim Wettkampf das notwendige Eis dazu? Wobei immer mehr Veranstalter, insbesondere bei Triathlon- und Ultramarathonveranstaltungen neben Getränken auch Eis an den Verpflegungsstationen vorhalten.
Schwämme und Wasserbottiche
Ist kein Eis vorhanden, so kann man die oft aufgestellten Wasserbottiche benutzen und kurz die Hände bis zum Ellenbogen eintauchen. Auch Schwämme sind sehr gut geeignet das kühle Wasser auf Kopf, Nacken und Handgelenke zu verteilen. Gummiarmbänder zum Festklemmen des Schwamms gibt es oft im Starterbeutel.
Kühltücher und Sprühflaschen
Ein interessante Möglichkeit sind Kühltücher. Aufgrund der Struktur und Oberfläche nehmen diese Tücher recht viel Wasser auf, das dann verdunsten kann. So erweitert man die Verdunstungsfläche der eigenen Haut. Das Kühlen von Kopf und Nacken scheint neben dem kühlenden einen zusätzlichen psychologischen Effekt zu haben. Dafür kann man die Kühltücher sehr gut verwenden.
Wer Helfer hat, der kann diese auch mit Sprühflaschen ausrüsten und sich dann Gesicht, Kopf und Nacken mit kaltem Wasser einsprühen lassen. Auch hier gibt es eine deutliche psychologische Komponente.
Natur-Kühlung
Wer beim Laufen an einem Bach oder See vorbei kommt kann sich die Zeit nehmen und dort kurz untertauchen. So ein Bad kann die Kerntemperatur so gut senken, dass man sich nachher erheblich frischer fühlt und mit höherer Performance laufen kann. Bei Ultraläufen wurden damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Kalte Getränke
Eine weitere Technik sind kalte Getränke. Aber Vorsicht, ist das Getränk zu kalt dann kann es im Magen Rezeptoren triggern die das Schwitzen drastisch reduzieren. Damit wird dann insgesamt ein gegenteiliger Effekt erzielt.
Nicht mogeln!
Große Vorsicht ist geboten wenn dem Körper ein Kühlungseffekt nur vorgegaukelt wird. Menthol bzw. Pfefferminz Bonbons suggerieren Frische, senken aber die Körpertemperatur nicht. Das kann zu fatalen Überhitzungen führen.
Tattoos reduzieren Schweißbildung
Offensichtlich beeinträchtigen auch Tattoos die Schweißbildung, denn tätowierte Haut gibt nur halb so viel Schweiß ab wie Haut ohne Tattoos. Bei großflächigen Bildern kann das schon einen erheblichen Effekt haben, den man beachten und kompensieren sollte.
Fazit: Die Kühlung der Haut durch Schwitzen sollte durch entsprechende Bekleidung optimiert werden. Zusätzliche Techniken wie Eispackungen, Wasserduschen und Kühltücher usw. verstärken die Kühlung und verbessern die Performance. Kühlung von Gesicht, Kopf und Nacken ergibt einen zusätzlichen psychologischen Effekt. Kalte Getränke sind gut, aber von Eisgetränken ist abzuraten.