Lauftreff: “Warum wir heiß laufen.”

Wenn wir unsere Muskeln beim Laufen arbeiten lassen, dann entsteht leider nicht nur Vortrieb sondern auch eine Menge Hitze. Tatsächlich wird nur ca. 20 bis 30% der Energie in Vortrieb umgesetzt, der Rest also 70 bis 80% in Wärme.

Beim Laufen oder anderen Workouts ist die Wärmeproduktion drei bis 12 mal größer als wenn wir sitzen.
Diese Wärme muss der Körper unbedingt los werden, denn sonst droht eine Überhitzung mit schweren Schäden bis hin zum Tod.

Vorteil Schwitzen

Gegenüber vielen Tieren hat der Mensch die Möglichkeit zu schwitzen und so Energie an die Umwelt abzugeben. Dadurch sind wir den meisten Lebewesen in der Ausdauer deutlich überlegen.
Trotzdem macht das Schwitzen uns nicht völlig immun gegen die Hitze. Um Wärme abgeben zu können ist ein Temperaturgefälle nötig, d.h. das Umfeld muss kühler sein als unsere Haut. Je höher die Außentemperatur ist, desto langsamer können wir die Hitze los werden. Auch die Luftfeuchtigkeit  spielt eine große Rolle, da beim Schwitzen die Wärme durch Verdunstung abgegeben wird. Je höher die Luftfeuchtigkeit desto weniger Schweiß verdunstet und der Kühlungseffekt sinkt deutlich.

Körperkern-Temperatur ist entscheidend

Tatsächlich sinkt unsere Leistungsfähigkeit schon ab ca. 21 Grad Außentemperatur. Studien zeigen, dass die Leistungsfähigkeit bei 30 Grad um 10% niedriger ausfällt als bei 14 Grad.  Noch ist nicht ganz klar warum das so ist. Vermutlich hat es damit zu tun, dass die Kerntemperatur in unserem Körper ein kritisches Maß erreicht. Dann schützt sich der Körper und bremst unsere Aktivitäten. Der kritische Wert liegt bei ca. 40 Grad. Schon bei leichter Überschreitung dieser Kerntemperatur droht uns ein Hitzeschlag.

Tests haben ergeben, dass ab einer Kerntemperatur von 40 Grad der Mensch sich selbst zurück nimmt und die Aktivität abbricht oder deutlich langsamer macht. Deshalb gibt es auch nur ca. 5,6 Hitzeschläge pro 10000 Läufer. Offensichtlich funktioniert also das interne Alarm- und Regulationssystem.

Unsere Haut, ist Verdunstungsfläche

Um die Kerntempertaur niedrig zu halten transportiert der Körper die Wärme nach außen und versucht sie über die Haut abzugeben. Auch hier gilt, um so stärker das Temperaturgefälle ist, um so besser funktioniert der Wärmetransport.

Die Haut hat normalerweise eine Temperatur von ca. 34 Grad. Studien haben gezeigt, dass es schon bei Hauttemperatur von 35 bis 35,5 Grad zu Zusammenbrüchen kommt. 
Es ist also sehr wichtig die Haut während des Laufs zu kühlen.

Fazit: Die bei sportlichen Aktivitäten im Körper entstehende Wärme ist erheblich und muss so gut es geht abgeführt werden. Wichtig dabei ist der Temperaturunterschied zwischen Körper-Kern und Haut.  Schwitzen gibt Energie von der Haut durch Verdunstung ab. Je nach Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit sind zusätzliche Maßnahmen sinnvoll. Die möglichst großflächig Kühlung der Haut ist dabei sehr effektiv.