Zimt – Gewürz der kalten Jahreszeit

Kaum ein anderes Gewürz begleitet uns so durch die Winterzeit wie der Zimt. Ohne seinen unverkennbaren Geschmack und Duft sind Bratäpfel, Zimtsterne, Spekulatius, Lebkuchen, Glühwein oder Punsch nicht vorstellbar.

Das einzigartige Aroma von Zimt gehört zu den ältesten Gewürzen und wurde bereits im Altertum als Heilmittel eingesetzt. Doch diesen exklusiven Genuss konnte sich früher nicht jeder leisten und war den Reichen vorbehalten.

In der heutigen Zeit ist Zimt allerdings auch für den kleinen Geldbeutel zu haben.

Doch woher stammt der Zimt?

Früher rankten sich allerlei Mythen um dieses exotische Gewürz. Doch heute weiß man natürlich, dass es sich bei Zimt um eine Baumrinde handelt. Es gibt zwei Arten von Zimtbäumen: Den Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum ), der auch Caneel genannt wird und den Cassia-Zimt (Cinnamumum cassia ) der etwas kräftiger und würziger im Geschmack ist.

Der Ceylon Zimt wird im heutigen Sri Lanka angebaut, dem früheren Ceylon. Er wird ausschließlich aus den Wurzelschösslingen gewonnen und ist duftiger und süßer als der Cassia Zimt. Die Bäume werden immer wieder abgeschlagen, um die Bildung der Wurzelschösslinge anzuregen. Beim Trocknen rollen sich die feinen Rindenschichten zusammen ein.

Für den Cassia Zimt muss der Zimtbaum zunächst 4 Jahre wachsen und erst dann kann mit der Zimternte begonnen werden. Dazu wird die Borke und die Mittelrinde entfernt, um an die Innenrinde zu gelangen. Diese wird dann dünn abgeschält, rollt sich dabei von selbst von der Seite her ein, ist innen hohl und wird getrocknet. Der Cassia Zimt stammt ursprünglich aus China. Wird heute aber auch in Vietnam, Indonesien und auf Sumatra angebaut.

Durch die deutlich aufwändigere Gewinnung von Zimt beim Ceylon-Zimt ist dieser teurer als der Cassia-Zimt.

Wirkung von Zimt

Nicht von ungefähr wird Zimt gerade in der kalten Jahreszeit eingesetzt, so soll er den Körper von innen wärmen, entspannen und die Stimmung heben. Außerdem die Verdauung fördern, Blähungen mildern und bei Koliken entkrampfen. Auch werden im blutdrucksenkende Eigenschaften nachgesagt.

Zimt nicht in größeren Mengen verzehren

Doch Vorsicht, gerade der Cassia Zimt enthält sehr viel Cumarin, was zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Die Auswirkungen sind verschieden und es kann von Kopfschmerzen über Übelkeit und Schwindel bis hin zu Leberschädigungen kommen, wenn zu viel Zimt verzehrt wird. Im Handel findet überwiegend der Cassia Zimt Verwendung, da er deutlich billiger und kräftiger im Geschmack ist.

Das Bundesamt für Risikobewertung hat inzwischen als Höchstgrenze 0,1 Milligramm/pro kg Körpergewicht als Tagesdosis Cumarin festgelegt, die bedenkenlos ohne gesundheitliche Risiken verzehrt werden können. Doch diese Grenze ist schnell erreicht.

Insbesondere bei kleinen Kindern kann die tägliche Dosis bereits mit 6 Zimtsternen oder ca. 100 g Lebkuchen überschritten sein. Aber auch bei Erwachsenen geht das ganz schnell. Etwas Zimt im Rotkohl, im Glühwein, ein Stück Lebkuchen und ein paar Kekse über den Tag verteilt und schon hat man mehr Cumarin zu sich genommen, als es gesundheitsförderlich ist. Möglicherweise bekommen auch daher viele Leute beim Genuss von Glühlwein schnell Kopfschmerzen.

Stellt man selbst zu Hause Kekse, Lebkuchen oder andere Speisen her, sollte man daher auf den teureren Ceylon Zimt zurückgreifen. Er enthält deutlich weniger Cumarin und man kann die Zimtspeisen oder -gebäcke ohne Reue genießen.

Kauft man gemahlenen Zimt muss man sich auf die Kennzeichnung des Herstellers verlassen. Bei Stangen ist der Unterschied deutlich zu sehen. Beim Ceylon-Zimt sind viele feine Schichten ineinander gerollt und er zerbricht ganz leicht. Der Cassia Zimt ist deutlich dicker, ist innen hohl und von einer oder beiden Seiten her eingerollt. Die stabilen Stangen können auch zum Basteln verwendet.


<