Das Thema Ausrüstung kann beim Laufen sehr umfangreich sein. Die Industrie hat auch diesen Markt entdeckt und suggeriert uns, dass es ohne eine Vielzahl von unterschiedlichstem Equipment nicht läuft.
Dabei ist gerade das Laufen eine Sportart, die mit vergleichsweise wenig Aufwand betrieben werden kann.
Wir geben hier einen ersten groben Überblick und werden das Thema immer wieder aufgreifen:
Einsteiger
Wer einfach mal ausprobieren will, ob Laufen etwa für ihn ist, sollte sich Sportschuhe anziehen, irgendwo noch eine Jogginghose aus dem Schrank kramen und wenn möglich ein Funktions-Shirt anziehen, seine normale Uhr mitnehmen und loslegen.
Da genügt also das, was man ggf. aus dem Sportunterricht oder sowieso im Schrank noch hat. So ausgestattet wird man sicher keine großen Umfänge laufen, aber man kann sich ohne große Investitionen an das Laufen ran tasten.
Weitermacher
Wer dann nach einer Weile merkt, dass er vom Laufvirus infiziert ist, sollte sich zunächst im Fachhandel gut beraten lassen und sich passende Laufschuhe anschaffen. Denn die Füße und die Fußgelenke müssen die Stöße abfangen und gute Schuhe sind zunächst einmal das wichtigste und vermutlich auch das teuerste was man fürs Laufen benötigt.
Falls nötig, kann man sich mit Sporthosen, Funktions-T-Shirts oder Sportsocken aus dem nächsten Angebot beim Discounter eindecken.
Für den Anfang wäre das zunächst mal alles.
Viele andere Ausrüstungsgegenstände die angeboten werden braucht man zunächst nicht. Wenn man dann mit der Zeit etwas ambitionierter laufen möchte, bietet der Fachhandel viel nützliches und weniger nützliches an, was wir in nächster Zeit noch vorstellen werden. Nicht alles ist notwendig, einiges nice to have und vieles macht einfach nur Spaß.
Dauerläufer
Wer regelmäßig läuft hat schnell Ambitionen, die zu zusätzlicher Ausrüstung führen.
So wird man sicher mehrere Garnituren Laufkleidung benötigten und für verschiedene Wetterlagen, denn jetzt läuft man auch bei schlechtem Wetter und trainiert über den Winter.
Dazu gehören dann auch Kappen, die Kälte und Regen abhalten und im Sommer Sonnenbrand und Hitzschlag verhindern.
Man stellt schnell fest das spezielle Laufunterwäsche und sogenannte Funktionsshirts und Laufsocken durchaus ein angenehmeres Gefühl beim Laufen geben, da Schweiß besser abtransportiert wird.
Bei längeren Läufen ganz wichtig ist, dass die Laufkleidung nirgendwo scheuert. Auch da gibt es spezielle Angebote im Handel, z.B. Hosen- und Shirts ohne Nähte, doppelte Stofflagen bei Socken, usw.
Auch kleinste Scheuerstellen wachsen sich im Laufe eines Halb- oder Marathons zu blutigen Wunden aus. Also im Training auf jeden Fall ausprobieren!
Zusätzliche spezielle Überkleidung ist bei Wettkämpfen praktisch, da sie schnell und einfach aus und wieder übergezogen werden kann. Ein Startnummernband kann ebenfalls sinnvoll sein.
Wer mehr als 3 mal pro Woche läuft sollte mindestens ein zweites Paar Laufschuhe haben, vielleicht sogar noch einen besonderen Schuh für Wettkämpfe.
Auch möchte man bald Fortschritte kontrollieren und fängt an seine Läufe zu protokollieren. Anfangs genügt dafür sicher das Handy mit einer Lauf-App, später ist eine Laufuhr interessanter. Da wird dann, die Zeit, Geschwindigkeit, Strecke, Herzfrequenz und vielleicht sogar viele weitere Daten aufzeichnet.
Dazu gehört dann auch ein Auswertungsprogramm das alle Daten speichert und analysiert. So können verschiedene Trainingseinheiten überprüft und optimal auf das Lauf-Ziel ausgerichtet werden.
Strebt man größere Umfänge an, stellt sich die Frage der Verpflegung vor, während und nach dem Training. Hier macht es Sinn sich eingehender mit dem Stoffwechsel und Bedarf seines Körpers zu beschäftigen. Sport- und Powergetränke sowie Gels und Riegel sind sicher sinnvolle Produkte, sollten aber kontrolliert und dosiert eingesetzt werden.
Spezialisten
Vielleicht wird man irgendwann zum Spezialisten, läuft bei besonderen Events, z.B. Ultramarathons, Trail-, Bergläufe oder Etappen über mehrere Tage.
Dann wird es Zeit für besondere Ausstattungen wie z.B. einen Trinkrucksack, einen Gürtel zum Verstauen von Verpflegung, besondere Schuhe, ggf. Stöcke, Handschuhe, Erste-Hilfe-Set und Kompass.
Auch Laufhosen mit besonders vielen Taschen oder Gamaschen (Überschuhe) sind praktisch.
Fazit
Insgesamt kommt man meist mit weniger aus als man meint. Laufen ist keine Modeshow und auch kein Gadget-Wettrüsten. Die Ausrüstung ist beim Laufen zum Glück für das Ergebnis deutlich weniger relevant als bei vielen anderen Sportarten.
Das merkt man sofort wenn einen zum Ende des Marathons ein “alter Zausel” mit hundert Jahre alten Turnschuhen und pinken Leggins der 70er Jahre locker überholt.
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