Unser Herbstausflug mit der Laufgemeinschaft Laacher See hat uns dieses Jahr (2018) nach Magdeburg geführt.
Lydia lief ihren 40. Halbmarathon, aber davon später mehr. Zunächst mal einiges zur Veranstaltung selbst.
Magdeburg Marathon Veranstaltung
Diese Veranstaltung wird nicht von einer Eventagentur sondern einem Verein organisiert. Das merkt man an der familiären Atmosphäre und unkomplizierten Abwicklung. Da wird Vieles unbürokratisch und aus dem Bauch heraus entschieden und zum Vorteil der Läufer umgesetzt.
Der Start- und Zielpunkt der Veranstaltung sind die Messehallen am Elbauenpark. Die gut ausgebaute Infrastruktur (Parkplätze, Hallen, Toiletten, usw.) sind ein echtes Plus.
Eine verhältnismäßig große Marathonmesse, Nudelparty (inkl. Nachschlag) und kostenfreie Getränke des Sponsors sind weitere Pluspunkte. Dazu kam die freundliche Behandlung bei der Startnumemrn- und Shirt-Ausgabe sowie einfache Ummeldemöglichkeiten.
Wir waren als Gruppe von ca. 70 Läuferinnen und Läufern angereist und da gibt es immer Besonderheiten. Sei es verschiedene Um- und Abmeldungen, falsche T-Shirt-Größen oder vergessene Zeitnahme-Chips.
Alle Anforderungen wurden von den netten Helfern des Marathonvereins in Ruhe bearbeitet und gelöst. So konnten alle am Sonntag zufrieden an den Start gehen.
Das Wetter spielte traumhaft mit, leicht bedeckt und später ein paar Sonnenstrahlen bei ca. 13 Grad. Was will man als Läufer mehr?
Die Strecke (21 km) entspricht eher einem Landschaftsmarathon, d.h. die meiste Zeit läuft man durch eine parkähnliche Landschaft über ein paar beeindruckende Brücken und am Elbeufer dann auch an einigen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei. Die Marathonis laufen diese 2 mal, die 10er nutzen einen Teil der Strecke.
Insgesamt eine sehr schöne Strecke, allerdings auch etwas einsam, d.h. wenig Zuschauer. Wo jedoch Zuschauer standen wurde meist auch geklatscht und gejubelt.
An den vier großen Verpflegungsstellen (Bananen, Äpfel, Kekse, Schokolade, Wasser, ISO und Tee) war deutlich mehr los, bei zweien davon sogar richtig viel, mit Moderation und Musik.
Die Verpflegungen waren leider etwas ungleichmäßig verteilt, auf den ersten 14 Kilometern hatten wir 3 große Verpflegungen und eine Wasserstelle. Dann ab Kilometer 14 bis ins Ziel keine mehr. Da haben wir trotz der kühlen Temperaturen etwas gelitten.
Das war aber der einzige Kritikpunkt, denn selbst die Preise sind echt günstig (z.B. 30 Euro für Marathon inkl. Laufshirt u. Pastaparty)
40. Halbmarathon (Lydia)
Spätestens sobald man als Läufer an Laufwettbewerben teilnimmt und als Laufvereinsmitglied dann sowieso beschäftigt man sich mit Zahlen, persönlichen Bestleistungen bei unterschiedlichen Streckenlängen und Statistiken. Während man dann als regelmäßig trainierender Läufer immer mal so 10 km im Wettkampf am Wochenende laufen kann, müssen Halbmarathon oder gar Marathon gut geplant und im Jahreslauf verteilt sein.
Als fixes Datum im neuen Jahr steht immer schon sehr früh der Herbstausflug des Laufvereins fest. In diesem Jahr eben die Veranstaltung in Magdeburg am 21.10. Bei besagter Jahresplanung stellte ich dann fest, dass ich zwar noch einige Halbmarathons laufen müsste, ich es aber schaffen könnte in Magdeburg ein Jubiläum zu haben, nämlich den 40. Halbmarathon zu finishen. Das wollte ich dann natürlich angehen.
Seit ich mit dem Streakrunning begonnen habe, verfolge ich keinen speziellen Trainingsplan mehr. Ich sage immer, ich trainiere nicht mehr, ich laufe nur halt viel………Ich laufe eher intuitiv und ein bisschen nach Lust und Laune und halt immer mindestens 1,6 km täglich. Aber, ein paar eigene Regeln habe ich doch schon: einmal in der Woche laufe ich Intervalle und mindestens 40 Wochenkilometer, eher sogar 50 km sollten es schon sein.
So entsprechend vorbereitet stand ich am Halbmarathonstart in Magdeburg. Wir waren mit über 20 Leuten aus dem Verein dort und die Nervösität bei allen war sehr groß. Ein Zeitziel hatte ich nicht, da ich in diesem Jahr bereits in Trier neue Bestzeiten im Halbmarathon und beim Maasmarthon im Marathon aufgestellt hatte. Wäre schön gewesen unter die 2 Stunden zu laufen, aber ich würde sehen.
Schnell hatte ich meinen Rhythmus gefunden und auch eine Vereinskollegin mit der der Schritt passte. So achteten wir darauf den anderen nicht zu verlieren und motivierten uns gegenseitig. Hin und wieder schaute ich auf die Uhr, und dachte Tempo und Herzfrequenz passt, läuft gut. Über die Endzeit machte ich mir keine Gedanken. Es lief einfach. Überwiegend durch Parks, an der Elbe entlang, immer mal wieder Brücken rauf und dann durch den Elbauenpark. Mit ein paar Trommelschlägen motiviert die letzte Brücke rauf und das Ziel müsste bald kommen. Noch ein paar Kurven und den Zielbogen schon im Blick schaute ich zum ersten Mal auf die vergangene Laufzeit. Die Uhr sprang gerade auf 1:55……… wow, da war mir klar, ich würde nicht nur unter 2 Stunden, sondern sogar mit neuer persönlichen Bestzeit von 1:55:31 ins Ziel kommen. Meine Bestzeit aus dem Sommer mehr als 3 Minuten unterboten.
Echt super, die Nummer 40 und das ist einer super Bestzeit. Magdeburg wird mir in guter Erinnerung bleiben.
Marathon (Harald)
Den Marathon ging ich mit einem Vereinskameraden mit Ziel knapp unter 5 Stunden an. Mit einer Läuferin und einem Läufer bildeten sich dann bald eine Vierergruppe. Wir machten uns nach und nach bekannt und so hatten wir auch auf den einsamen Abschnitten eine nette Unterhaltung.
Später liefen wir in den Pulk der 10 Kilometerläufer und hatten zusätzliche Abwechslung für einige Kilometer. Dann überholten uns die schnellen Halbmarathonis, die wir immer wieder anfeuerten. Unsere ortsansässige Läuferin wusste interessantes zum Stadtbild zu berichten.
So brachten wir die erste Runde kurzweilig hinter uns. Jetzt wurde es aber echt einsam, auch weil unsere kleine Gruppe so bei Kilometer 30 ein bisschen auseinander fiel.
Wir zwei Vereinskameraden blieben zusammen, sammelten gelegentlich andere Marathonis ein und motivierten diese und uns selbst zum Durchhalten.
Dann erlebten wir die Stärken des Vereinsports, zwei unserer LG-Halbmarathon-Läufer kamen uns entgegen. Die hatten ihren Lauf beendet, sich kurz erfrischt und nutzen die Strecke um ihren Halbmarathon zu einem langen 30er zu machen.
Wir zwei Marathonis profitierten von der zusätzlichen Gesellschaft, aber auch von den Berichten über die Erlebnisse und Ergebnisse der anderen Vereinsläufer.
So verging die zweite Runde wie im Flug und wir konnten mit 04:42:03 deutlich unter 5 Stunden bleiben.
Auch als Marathon ist die Veranstaltung sehr zu empfehlen!
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