Auf Empfehlung von Läuferfreunden waren wir in diesem Jahr beim Venloop.
Der Lauf durch das niederländische Venlo, ist sehr beliebt und immer schnell ausgebucht. Also hieß es, lange aufbleiben, um sich direkt nach Öffnung der Anmeldung ( kurz nach Mitternacht) einen Startplatz zu sichern
Bei solchen Vorzeichen und Aufwand erwartet man natürlich Einiges. Und tatsächlich hat uns der Venloop nicht enttäuscht.
Am Veranstaltungswochenende werden einige Strecken für Wanderer und Läufer angeboten. Wir starteten am Sonntag beim Halbmarathon, wenn schon die Anreise, dann auch den kompletten Genuss. Frühzeitig anzureisen macht auf jeden Fall Sinn, da die Parkplätze knapp sind. Der Transfer durch Shuttlebussen in die Innenstadt war kurz, reibungslos und gut organisiert.
Auf dem Gelände erwartete uns wie immer vor solchen Läufen rege Betriebsamkeit. Hunderte andere mehr oder weniger aufgeregte Läufer vieler Nationen bildeten eine illustre Gemeinschaft. Start-Nummern abholen, Umziehen, der obligatorische Toilettenbesuch vor dem Lauf, Kleiderbeutelabgabe… überall Warteschlangen, alles Durcheinander und trotzdem irgendwie geordnet, ruhig und vor allem friedlich.
Die Startaufstellung nach Laufzeit geordnet war dann wieder ein bunter Fluss von Läuferinnen und Läufern. Wir standen etwa in der Mitte und haben vom eigentlichen Startschuss nichts mitbekommen. Irgendwann bewegte sich die Menge und kam immer wieder ins Stocken und richtig wusste man gar nicht wo die Startlinie gewesen war. Nachher stellten wir fest, dass wir fast 8 Minuten vom Startschuss bis zur Startlinie gebraucht hatten. Was ja bei Nettozeitmessung kein Problem ist.
So weit, so wie bei jeder Veranstaltung. Auf den ersten Metern feuerte uns viel Publikum kräftig an. Auch das gibt es fast überall.
Aber dann wurde es anders. In Venlo hörte das begeisterte Publikum am Streckenrand gar nicht auf. Jubelnde Menschen in z.T. in Vierer-Reihen standen (links und rechts). Dazu Blaskapellen, DJ’s und Musikgruppen in kurzen Abständen. Ok, noch waren wir in der Innenstadt.
Lediglich bei den Autobahnbrücken dünnte es sich beim Publikum dann etwas aus. Dennoch standen fast immer zumindest ein paar Leute Spalier und Musik gab es alle paar hundert Meter. Und wenn mal gerade keine offizielle Band zu sehen war, dann hatten die Anwohner für Beschallung gesorgt.
Ganze Straßenzüge waren mit bunten Wimpeln und Luftballons geschmückt. Die Anwohner hatten Tische und Stühle rausgestellt und feierten uns Läufer und sich selbst. Man hatte zum Teil das Gefühl einer ununterbrochenen Party-Meile.
Das alles war so kurzweillig, dass die Kilometer nur so dahin flogen. Gut abgelenkt von all dem Trubel und den Getränkestationen dazwischen kamen wir schnell wieder in die Innenstadt.
Jetzt wurde es eng, denn hier standen die Menschen in Sechser-Reihen hinter den Absperrungen. Es war ein Riesenspektakel, das durch die fetzige Musik der Bands noch angeheizt wurde.
Wie im Rausch, getragen von dem Jubel der Massen, wurden wir quasi ins Ziel gespült.
Fazit: Auch wir können den Venloop absolut empfehlen!
Hier ein paar Tipps zum Venloop:
Direkt um Mitternacht bei Öffnung der Anmeldung anmelden, denn morgens sind die Plätze meist vergeben.
=> Wir haben es bis 0:30 Uhr geschafft.
Frühzeitig anreisen damit man auf einen der offiziellen Parkplätze (Shuttlebus) kommt.
=> Für Halbmarathon sollte man um 10 Uhr da sein.
Es gibt einige Zelte, aber bei schlechtem Wetter passen da nicht alle rein, also vorsorgen.
=> Wir hatten tolles Wetter
Startnummern selbst abholen, denn es geht schnell, unkompliziert und man hat ja genug Zeit.
=> Die Zusendung hat nicht bei allen geklappt und Ersatznummern mussten dann doch abgeholt werden.
Toilette sind hochwertig (mit Wasserspülung) und ausreichend vorhanden.
=> Sogar Waschbecken gibt es.
Die Kleiderbeutelabgabe hat gut funktioniert.
=> Trotz langer Schlangen ging es zügig voran.
Die Startaufstellung ist unkompliziert.
=> Unsere Startblockfarbe hat keiner kontrolliert oder wir haben es nicht bemerkt.
Eigene Musik könnt ihr Euch sparen.
=> Bis auf wenige Meter haben die Bands unsere eigene Musik völlig übertönt.
Verpflegung gibt es auf der Strecke ausreichend.
=> Wasser überall, Iso bei 5km und 15km und Bananen bei 15km
Zielverpflegung ist abgezählt.=> Jeder sollte “nur” 2 Getränke und eine Banane bekommen.
=> Wer mehr brauchte musste allerdings nur noch mal zugreifen.
Rücktransport einfach und schnell
=> Merkt Euch den Parkplatz damit ihr in den richtige Bus steigt.