Lauftreff: “Ausnahmsweise Muskelkater!”

Das kennt wohl jeder, nach einer ungewohnten Anstrengung schmerzen ein, zwei Tage später die beanspruchten Muskeln und wir haben Muskelkater.

Mikro-Risse der Muskelfibrillen

Früher dachte man das Übersäuerung der Muskeln zu Muskelkater führen. Heute weiß man, dass es kleine Risse in den Muskelfibrillen sind, aus denen sich die Muskelfasern zusammensetzen. Muskelkater ist letztlich eine Verletzung durch Überlastung der Muskelfasern.
Auch gut trainierte Sportler bekommen Muskelkater, wenn sie, z.B. bei einem Laufwettkampf ihre Muskeln intensiv aus- und überlasten. Dabei kommt es eher durch höhere Intensität als durch Verlängerung der Belastung zu Muskelkater.
In der Regel ist das aber nicht gefährlich und vergeht innerhalb von ein bis zwei Tagen nach der Belastung.

Klassischer Ablauf

Meist läuft das nach folgendem Schema ab: Direkt nach dem Wettkampf spürt man schon hier und da ein Ziehen in einzelnen Muskelpartien (z.B. Waden), glaubt aber noch es recht gut überstanden zu haben. Am nächsten Tag hat man dann fast in allen genutzten Muskelgruppen Schmerzen und das Treppensteigen bzw. eher das Treppen runter gehen fällt schwer. Am darauf folgenden Tag wird der Höhepunkt überschritten und Schmerzen klingen schnell wieder ab.

Je nach Sportart sind natürlich andere Muskelgruppen beteiligt.

Falls die Schmerzen immer schlimmer werden und auch nach 2 Tagen nicht beginnen abzuklingen, dann steckt wahrscheinlich mehr dahinter und man sollte einen Arzt aufsuchen.

Muskelkater ist keine Heldentat

Muskelkater ist übrigens keine Auszeichnung, ganz im Gegenteil.
Wer sich ordentlich auf einen Wettkampf vorbereitet, der baut nach und nach seine Muskeln so auf das sie höhere Belastungen aushalten. Dass es trotzdem zu Muskelkater kommt liegt daran, dass man im Wettkampf noch mal eine Schippe drauf legt um z.B. eine neue Bestzeit zu erzielen. Dann geht man deutlich über die im Training erarbeitete Belastungsgrenze.

Training besser ohne

Wer nach jedem Training Muskelkater hat, der macht definitiv etwas falsch. Der Körper muss den Schaden heilen und steht für eine weitere sinnvolle Trainingseinheit nicht zur Verfügung. Letztlich behindert der Muskelkater ein effektives Training und die kontinuierliche Leistungsverbesserung. Mal ganz abgesehen davon abgesehen, das Muskelkater haben, keinen Spaß macht.

Die Kunst ist es den Körper im Training so zu belasten, dass man knapp unterhalb der Muskelkaterschwelle bleibt. Zusätzlich muss man Regenerationsphasen einplanen und einhalten. Training ist ein sinnvoller Mix aus Belastung und Regeneration.

Muskelkater ist dafür nicht erforderlich und sollte nur in Ausnahmefällen vorkommen.