Abgesagt, zurecht gestutzt bis demontiert, so stellen sich für uns Läufer die Events dar, die bisher unser Salz in der Suppe waren.
Jetzt erst merken wir, wie sehr wir sie geliebt haben, dabei dachten wir das wir sie eigentlich fürchten, ja sogar hassen unsere Wettkämpfe. Denn sie haben uns schon Wochen vorher mit Training, steigender Aufregung und Selbstzweifel in Atem gehalten.
Natürlich stellte sich regelmäßig vor dem Wettkampf das Halskratzen, das Ziehen in der Wade oder andere Zipperlein ein.
Natürlich sind wir trotzdem meist angetreten mit noch mehr Zweifeln.
Natürlich lief es dann meist besser als gedacht bis hin zu fantastisch.
Natürlich waren wir total begeistert und wollten und konnten wochenlang von nichts anderem reden, wenn uns einer zugehört hätte.
Das alles ist so wie wir es kannten vorbei.
Die Anzahl der stattfindenden Wettbewerbe geht gegen Null und wenn sie stattfinden, dann mit ganz wenigen Plätzen. Mit Absagen in aller letzter Minute muss immer gerechnet werden.
Und realistisch betrachtet sieht es für 2021 nicht wirklich besser aus, da sollten wir uns keinen vor machen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man, aber für mich sieht die schon mächtig krank aus.
Wer kann sich da noch ordentlich vorbereiten und wer will sich diesem Hoffen und Bangen aussetzen? Wer schafft es überhaupt sich bei Wind und Wetter zu motivieren wenn er nicht mal weiß wofür?
Um sein Gewicht zu halten reicht gelegentlich joggen aus, da braucht man kein strukturiertes Training oder Herausforderungen, die die Form verbessern.
Aber wir wären keine Läufer/innen wenn wir nicht aktiv wären und solche Menschen wie uns wirft man nicht so schnell aus der Bahn.
Wenn uns keiner eine Laufveranstaltung bereitstellen will, dann organisieren wir uns halt eigene Herausforderungen:
- Die schnellste Runde auf der Hausstrecke
- Der längste Lauf des Lebens
- Der erste Trail-Run im nächsten Wald
- Ein Urban-Trail in der Stadt
- Ein Backyard Ultra von der Haustür
Wichtig ist das wir uns nicht unter kriegen lassen und unserem Training ein Ziel und einen Sinn geben. Denn das Lauftraining gibt uns so viel mehr als nur Kilometer und das sollten wir uns nicht nehmen lassen.
Also, sucht Euch ein paar Herausforderungen und macht Euch die Welt wie sie Euch gefällt!