Bärlauch – für das ganze Jahr konservieren.

Kaum eine andere Pflanze im Jahreskreislauf löst so einen Hype aus wie der Bärlauch. Sei es wegen dem wunderbaren ersten satten Grün nach der farblosen Winterzeit, oder wegen dem unverwechselbaren Geruch oder dem Geschmack.

Nur kurz ist die Zeit, wo wir ihn frisch im Wald ernten oder im Bund auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt kaufen können.

Gerne wollen wir die Zeit, in der wir den Bärlauchgeschmack genießen können, verlängern.

Bärlauch einfrieren

Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Am einfachsten kann man ihn kleinschneiden, mit ein bisschen Wasser vermischen und in einer Eiswürfelform einfrieren. Sobald die Würfel fest sind, kann man sie in eine Dose oder Tüte verpacken und leicht portionsweise entnehmen.

Bärlauchpesto

Bärlauchpesto herzustellen ist wohl die verbreitetste Art die leckeren Blätter zu konservieren. Dazu Bärlauch waschen, trocken schleudern, in einem Mixer oder Pürierstab zu einer Paste zerkleinern und mit Salz mischen. Dazu nimmt man auf 150 g Bärlauch 5 g Salz.

Die Masse in kleine Gläschen füllen und mit einer Schicht Olivenöl luftdicht abschließen. Die Glasränder gut abwischen, damit sich dort kein Schimmel bildet. Nach Geschmack kann man auch noch 75 g Pinienkerne oder Walnüsse zerkleinert druntermischen, oder auch geriebenen Hartkäse. Im Kühlschrank hält sich dieses Pesto bis zur nächsten Ernte.

Bärlauchsalz

Eine weitere Variante ist Bärlauchsalz. Dazu Bärlauch waschen, schleudern und mit einem Küchenhandtuch möglichst trocken getupft. Danach wird er sehr klein geschnitten oder püriert. Salz unter die Masse mischen und auf ein Backblech streichen.

Für ein normales Backbech nehme ich 50 g Bärlauch und 250 g Salz. Will man eine größere Menge gleichzeitig herstellen, benötigt man zwei Backbleche. Die Masse wird jetzt 5-6 Stunden bei 40°C im Backofen getrocknet.

So erhält man ein Salz in Rohkostqualität und möglichst viele Inhaltsstoffe bleiben erhalten. Diese Zeit kann etwas variieren, je nach Feuchtigkeit des Bärlauchs.

Deshalb kontrollieren und eventuell etwas länger trocknen. Möglicherweise ist es auch sinnvoll zwischendurch mehrmal kurz die Tür zu öffnen, um Feuchtigkeit entweichen zu lassen.

Mit speziellen Dörrautomaten geht die Herstellung von aromatischem Bärlauchsalz noch einfacher, sind aber nicht unbedingt erforderlich.

Wer möchte kann das getrocknete Bärlauch-Salz-Gemisch nochmal im Mixer pulverisieren. In kleine Gläschen gefüllt lässt es sich so sehr gut portionieren.

So haltbar gemacht, sorgt das Bärlauchsalz das ganze Jahr über für den besonderen Pfiff in vielen Speisen.

Mehr über die Pflanze, ihr Vorkommen und mögliche Verwechslungsgefahren findet Ihr hier: Bärlauch


Kräuterwanderung in Monreal

Rund 20 Interessierte folgten der Einladung des Weinbauvereins “Mons Regalis” Monreal zur Kräuterexkursion. Los ging es am Bahnhof, wo zunächst ein paar grundsätzliche Regeln zum Sammeln von Wildkräutern erklärt wurden.

Suchen und Finden

Mit Leinenbeuteln und Messerchen ging es dann los, wo auch direkt Bärlauch entdeckt wurde. Durch leichtes Reiben der Blätter zwischen den Fingern, kann man ihn schnell  und sicher an dem typischen leicht knoblauchartigen Geruch erkennen.

Gartenschreck Giersch, einfach essen.

Auf dem ca. 3 km langen Rundweg gibt es so mancherlei zu entdecken. Allem voran des Gärtners Schreck, den Giersch. Aber in großen Mengen kann man ihn wie Spinat zubereiten und somit in Zukunft im Garten gut im Zaum zu halten.

Breitwegerich kann man für den Salat sammeln, ist zusätzlich aber auf Wanderschaft in den Schuh gelegt, für geplagte Füße eine Wohltat. Auch bei Insektenstichen leistet er gut gewalkt erste Hilfe gegen den Juckreiz.

Überall zu finden ist die Knoblauchsrauke, deren Duft nach Knoblauch noch zarter ist als der beim Bärlauch. Lecker im Salat.

Vitaminreiches “Soldatenkraut”

Eine Augenweide ist der Gundermann, der  wegen seines hohen Vitamin C Gehalts auch Soldatenkraut genannt wird. Als “Gewürz” wurde er für den Salat gesammelt.

Nach kurzer Zeit hatten die Teilnehmer ein Auge für die Wildkräuter entwickelt und fanden selbst die unterschiedlichen Kräuter, an denen sie sonst achtlos vorbeigegangen wären. Das ein oder andere der Wildkräuter kannten die Teilnehmer als “Unkraut” aus dem heimischen Garten. Zukünftig kann das nun einfach in der Küche verwendet werden.

Gesammeltes gleich zubereitet

Es sammelten sich so einige unterschiedliche Kräuter  in den Beuteln, die dann fein gewiegt unter den Salat gemischt wurden. Kräuterbutter und -Quark waren schon vorbereitet worden, damit die Geschmack- und Aromastoffe der Wildkräuter durchziehen konnten.

Der Vormittag klang in gemütlicher Runde bei strahlendem Sonnenschein bei Baguettebrot mit Wildkräuterbutter, Kopfsalat mit den frisch gepflückten Wildkräutern, Kräuterquark und gebratenem Löwenzahn langsam aus.

Hier noch ein Tipp für Selbstsucher:
Der Löwenzahn steht zur Zeit in voller Blüte und so ist jetzt die richtige Gelegenheit sich einen Vorrat bis zur nächsten Ernte an Löwenzahnblütensenf herzustellen. Es kostet zwar ein bisschen Mühe, die gelben Blütenblättchen zu zupfen, aber es lohnt sich. So hat man das ganze Jahr die Blüten konserviert und kann so jedes Salatdressing mit einem besonderen Geschmack versehen und auch im Winter die zarten gelben Blütenblätter genießen.

Bärlauchzeit

Sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen lohnt es sich schon in feuchten, schattingen Laubwäldern nach dem ersten Bärlauch Ausschau zu halten.

Auch in vielen Gärten ist er längst heimisch geworden. Hat er erst einmal ein schattiges Plätzchen gefunden, wo er sich wohlfühlt, erfreut er einen in jedem Jahr mit seinem Erscheinen und breitet sich immer weiter aus.

Zur Zeit gibt es ihn schon überall auf den Märkten frisch zu kaufen. Mein erstes Kräuterbutterfaltenbrot mit Bärlauch habe ich schon gebacken und auch schon meinen Salat damit bereichert.

Die ersten frischen Wildkräuter mit ihrem hohen Vitamin- und Mineraliengehalt tun dem Körper einfach gut. Damit hat Frühjahrsmüdigkeit keine Chance.

Mehr Informationen finden Sie unter: Bärlauch